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3. Kurzanleitung zu Installation und Anwendung

3.1 Installation und Druckereinrichtung

Die Folgenden Schritte sollten ausgeführt werden, um TurboPrint auf Ihrem Linux-System zu installieren und Ihren Drucker einzurichten.

Möchten Sie diese Version als Update für eine schon installierte Version einspielen, verfahren Sie bitte genauso - Ihre gespeicherten Einstellungen werden nicht gelöscht.

  1. Sie müssen für die Installation im System als "root" angemeldet sein. Falls Sie nicht als "root" angemeldet sind, können Sie mit folgender Eingabe im Shell-Fenster kurzzeitig in den "root"-Modus wechseln:
    xhost +
    su root
    export DISPLAY=:0
    
    Die Befehle "xhost +" (Freigabe des Displays für andere Benutzer) und "export DISPLAY=:0" (Setzen der Umgebungsvariable) stellen sicher, daß Programme auch nach dem Wechsel auf root Fenster auf dem X-Display öffnen können. Nach "su root" (in root-login wechseln) geben Sie bitte das root-Passwort ein.

    Nach der Installation können Sie mit Eingabe von

    exit
    
    wieder zurück in den User Modus wechseln.

    Falls Sie TurboPrint als RPM-Paket installiert haben, rufen Sie bitte das Drucker-Einrichtungsprogramm "xtpsetup" auf, um Druckertreiber zu installieren. Lesen Sie dazu ab der Beschreibung Registrieren von TurboPrint weiter.

  2. Die Installation muß aus einem Shell-Fenster erfolgen. Wechseln Sie in das Installationsverzeichnis:
    cd turboprint-1.xx
    
    (statt "1.xx" geben Sie bitte die aktuelle Versionsnummer ein, z.B. "1.80")
  3. Rufen Sie das Installations-Script auf:
    ./setup
    
    Je nachdem, ob Sie im Grafik- oder Textmodus arbeiten, läuft die Programminstallation im einem Fenster oder in der Shell ab. Für die Grafik-Version lesen Sie bitte ab dem nächsten Punkt weiter.

    Bei der Shell-Version erstes wählen Sie als Installationssprache "d" für "deutsch".

    Überprüfen Sie den vorgegebenen Installations-Pfad - geben Sie "y" zum Beginnen der Installation ein.

    Das Installations-Programm zeigt an, ob Programme fehlen, die für die Behandlung der verschiedenen Dateiformate notwendig sind. Sollten Zusatzprogramme (die optionaler Bestandteil jeder Linux-Distribution sind) als fehlend gekennzeichnet werden, können Sie diese (falls Sie sie benötigen sollten) ohne Probleme zur Verwendung der entsprechenden Formate später mit dem Installationsprogramm/Packetmanager Ihrer Linux Distribution nachinstallieren.

    Die Druckereinrichtung erfolgt mit dem Kommandozeilentool "tpsetup", die Konfigurierung mit "tpconfig". Eine Beschreibung finden Sie unter

    /usr/share/turboprint/doc/tpsetup.txt
    /usr/share/turboprint/doc/tpconfig.txt
    

  4. Grafische Installation: Zuerst wählen Sie bitte die Installationssprache "Deutsch".

    Im nun folgenden Fenster können Sie festlegen, wohin die Programmdateien installiert werden und welcher Druckerspooler verwendet wird. Diese Einstellungen müssen Sie normalerweise nicht ändern. In seltenen Fällen wird der auf Ihrem System installierte Druckerspooler, d.h.LPR(ng) oder CUPS, nicht richtig erkannt - in diesem Fall müssen Sie die Einstellung von Hand korrigieren.

    setup - Fenster "Installationsoptionen"

    Unter "Weitere Einstellungen" können Sie die Verzeichnisse anzeigen bzw. ändern, in welche Systemdateien kopiert werden. Die vorgeschlagenen Einstellungen passen für alle gängigen Linux-Distributionen. Nur fortgeschrittene Benutzer sollten hier Änderungen vornehmen!

    Kommandos

    Hier befinden sich ausführbare Programme wie z.B. die Konfigurationsmenüs xtpsetup und xtpconfig.

    Spoolverzeichnis

    Nur für den LPR(ng) Druckerspooler. Hier werden Dateien für den Ausdruck zwischengespeichert.

    Man Dokumente

    Kurze Hilfedateien, die von der shell mit dem "man" Befehl angezeigt werden können. Mit "man turboprint" bekommen Sie eine Übersicht über alle Hilfedokumente für TurboPrint.

    Logdateien

    Protokolldateien, die TurboPrint beim Ausdruck erstellt (turboprint.log, turboprint_lpr.log, turboprint_cups.log). Diese können hilfreich bei der Fehlersuche sein.

    Temp-Verzeichnis

    Temporäre Dateien, die während des Druckvorgangs benötigt werden.

    CUPS Treiber

    Hier werden die PPD-Dateien (Druckerbeschreibungsdateien im Format "Postscript Printer Description") abgelegt. Dieses Verzeichnis wird nur verwendet, wenn CUPS als Drucksystem installiert ist.

    CUPS Konverter

    Verzeichnis für Dateikonverter im CUPS Drucksystem.

  5. Klicken Sie auf "Installation starten", um mit der Installation von TurboPrint zu beginnen. Es erscheint dann bald ein Informationsfenster, das Sie über den Ablauf der Installation informiert.

    setup - Fenster "Installationsprotokoll"

    Bitte beachten Sie im Info-Fenster die Abschnitte "Überprüfe shared libraries" und "Überprüfe Filterprogramme für Dateiformatumwandlung". Hier wird aufgelistet, welche Programmpakete auf Ihrem Computer gefunden wurden. Falls dort Einträge mit "nicht gefunden" markiert sind, müssen Sie diese mit dem Paket-Manager Ihrer Linux-Distribution nachinstallieren. Pakete, die mit "nicht gefunden (Option)" markiert sind, brauchen Sie nur, wenn Sie die entsprechenden Dateiformate drucken wollen.

    Anschließend fahren Sie mit "OK" fort.

  6. Registrieren von TurboPrint

    Nun erscheint ein Fenster mit weiteren Einstellungen:

    setup - Fenster "Registrierung"

    Hilfe-Browser

    Hier können Sie den WEB-Browser auwählen, mit dem das TurboPrint Online-Handbuch angezeigt wird. Sie können entweder einen Eintrag aus der Liste auswählen oder den Name des Browsers von Hand eingeben.

    Beachten Sie bitte, daß der WEB-Browser auch auf Ihrem System installiert sein muß! Mit dem "Hilfe"-Knopf links unten können Sie gleich ausprobieren, ob der WEB-Browser gestartet werden kann.

    Lizenzinfo

    Informationen über Ihre TurboPrint Lizenz. Bei der Installation wird "*** nicht registriert ***" angezeigt, bis Sie Ihren Lizenzschlüssel installiert haben (siehe nächster Punkt).

    Lizenzschlüssel-Datei installieren...

    Falls Sie schon einen Lizenzschlüssel erworben haben, können Sie diesen nun installieren. Es öffnet sich ein Dateiauswahlfenster, in dem Sie die Lizenzschlüssel-Datei auswählen. Falls sich die Datei auf einer Diskette befindet, müssen Sie das Diskettenlaufwerk gegebenenfalls mit mount /floppy bzw. mount /media/floppy (SuSE Linux) von der Shell aus mounten.

    Nachdem Sie die Datei ausgewählt haben, kehren Sie mit "OK" zur Installations- routine zurück. Das Feld Lizenzinfo sollte nun Ihren Namen anzeigen.

    Klicken Sie nun auf "OK" - die Installation von TurboPrint ist damit abgeschlossen.

    setup - Fenster "Installationsende"

    Nun können Sie mit "OK" ins Programm xtpsetup wechseln, um TurboPrint-Druckertreiber einzurichten.

  7. Einrichten eines Druckers mit xtpsetup

    Das xtpsetup-Menü sieht wie folgt aus, die Konfigurationsliste ist jedoch zunächst leer:

    xtpsetup - Hauptfenster

  8. Hier wählen Sie "Add", um eine neue Drucker Konfiguration anzulegen. Der Select Printer Dialog wird geöffnet:

    xtpsetup - Druckerauswahl-Dialog / "select printer"

  9. Wählen Sie Ihren Drucker aus der Liste und bestätigen Sie mit "Ok". Sollte Ihr Drucker nicht in der Liste aufgeführt sein, sehen Sie bitte in der Liste der unterstützten Drucker nach www.turboprint.de/printers.html. Diese Liste enthält eine Reihe neuer Drucker, die von Treibern für Vorgängermodelle angesteuert werden können.

  10. Das Edit Printer (Drucker einstellen) Fenster erscheint:

    xtpsetup - "edit printer" Dialog

    Falls nötig, müssen Sie noch die Druckerschnittstelle ändern. /dev/lp0 bezeichnet die Parallel-Schnittstelle und sollte korrekt sein, falls der Drucker mit einem Parallel-Kabel angeschlossen ist.

    USB-Drucker werden entweder über den Gerätenamen (bevorzugt) oder eine Gerätenummer angesprochen.

    Die Zuordnung über den Namen funktioniert bei neueren Distributionen mit CUPS-Drucksystem. In diesem Fall wird in der Ausklappliste (Pfeil neben dem Feld "Anschluß") der Druckername aufgelistet, z.B. usb://canon/i560.

    Die Ansteuerung über Gerätenummern funktioniert bei allen Linux-Distributionen, die USB unterstützen. Der erste USB-Drucker hat dabei den Schnittstellennamen /dev/usb/lp0. Falls mehrere Drucker angeschlossen sind, ist die Zuordnung jedoch nicht eindeutig.

    Verlassen Sie das Edit Printer Fenster mit dem "Ok" Schalter.

  11. Nun werden Sie noch gefragt, ob Sie gleich eine Testseite drucken möchten. Falls Sie mit "y" antworten, stellen Sie vorher bitte sicher, daß der Drucker richtig angeschlossen und eingeschaltet ist. Die Testseite können Sie auch später noch vom Konfigurationsprogramm xtpconfig aus drucken.

    Nach ein paar Sekunden sollte der Drucker mit der Testseite beginnen, die wie folgt aussehen sollte:

    Test-Seite

    Falls nichts passiert oder nur Text gedruckt wird, lesen Sie bitte das übernächste Kapitel - Fehlerbehebung.

3.2 Kontrolle von Druckaufträgen

KDE Kontrollzentrum / kjobviewer

Die Druckerverwaltung im KDE-Kontrollzentrum finden Sie je nach Linux-Distribution unter "Angeschlossene Geräte / Drucker" bzw. "System / Druckerverwaltung":

KDE Kontrollzentrum

Dort finden Sie auch die mit xtpsetup eingerichteten Drucker (mit den Namen tp0, tp1, ..., soweit nicht bei der Installation ein anderer Name vergeben wurde). Somit können Sie die korrekte Einrichtung sowie den Zustand (Bereit / Angehalten) überprüfen und auch Druckaufträge verwalten.

Falls der Drucker mit einem roten "X" versehen ist, befindet er sich im Zustand "Angehalten" - dies kann z.B. nach einem Druckproblem automatisch vom System erfolgt sein.

Aktivieren Sie den "Systemverwaltungsmodus" um Aufträge zu löschen, den Drucker anzuhalten oder zu starten (Knopf unten im Fenster; die Eingabe von Bentzername "root" und des Root-Passworts erforderlich) .

Sie können im Kontrollzentrum auch TurboPrint-Drucker einrichten und konfigurieren. Wir empfehlen für diesen Zweck jedoch die bei TurboPrint enthaltenen Programme "xtpsetup" und "xtpconfig".

CUPS WEB-Browser Verwaltung

Eine weitere Möglichkeit, die Druckertreiber-Konfiguration und den Druckerzustand zu überprüfen (z.B. bei Druckproblemen) ist das WEB-Browser-Interface von CUPS. Dazu geben Sie bitte die URL http://localhost:631/ in Ihren WEB-Browser ein.

CUPS Web Administration

Die meisten Punkte sind selbsterklärend, eine Anleitung finden Sie in der Titelzeile unter dem Punkt "Help".

Achtung: Ab SuSE Linux 9 sind die Funktionen "Drucker Starten" bzw. "Drucker Anhalten" und "Auftrag abbrechen" nur noch mit speziellem CUPS-Administratorpasswort erreichbar, welches zusätzlich zum root-Passwort eingerichtet werden muß.

Verwenden Sie stattdessen die Druckerverwaltung im KDE Kontrollzentrum und aktivieren Sie dort den "Systemverwaltungsmodus" (siehe letzter Abschnitt).

3.3 Fehlerbehebung

CUPS Drucksystem

Wenn Sie keinen korrekten Audruck mit TurboPrint erreichen, sollten Sie erst ein paar Dinge ausprobieren, bevor Sie einen Fehlerbericht einsenden (siehe unter Fehlerbericht übermitteln).

Anmerkung: Falls Sie Ihre Linux-Installation nach der Installation von TurboPrint auf das CUPS-Drucksystem umstellen, müssen Sie das TurboPrint Installationsprogramm nochmals ausführen.

Überprüfen Sie bitte die Drucker-Konfiguration über das KDE-Kontrollzentrum bzw. das WEB-Browser-Interface von CUPS überprüfen - siehe letzter Abschnitt.

Die mit TurboPrint eingerichteten Drucker sollten dort sichtbar sein. Sie können nun prüfen, ob der Drucker angehalten ist oder noch Druckaufträge in der Warteschlange sind.

Am besten löschen Sie alle sichtbaren Druckaufträge, starten den Drucker, falls er angehalten war, und Drucken eine Testseite (über Icon oder Kontextmenü mit rechter Maustaste).

Falls sich die Probleme nicht lösen lassen und Sie einen Fehlerbericht einsenden (siehe unter Fehlerbericht übermitteln), fügen Sie bitte die Dateien /var/log/turboprint_cups.log und /var/log/cups/error_log Ihrer E-Mail als Anhang bei.

Fehlerbehebung für LPR / LPRng Drucksystem (CUPS nicht installiert)

Als erstes versuchen Sie bitte, die Testseite aus dem Installationsverzeichnis auszudrucken:

lpr -Ptp0 testpage-a4.ps

tp0 muß dabei durch den richtigen Kurzbezeichnungs-Alias des Installierten Druckers ersetzt werden.

Normalerweise müßte der Drucker nach kurzer Zeit mit der Ausgabe der Testseite beginnen. Falls Sie eine Fehlermeldung von lpr erhalten, sehen Sie bitte im Kapitel Probleme mit lpr nach.

Um zu sehen, ob die Interpretation der Postscript-Datei funktioniert, können Sie die Datei testpage-a4.ps auf dem Bildschirm ausgeben mit:

gs testpage-a4.ps

Wenn das nicht funktioniert, müssen Sie Ghostscript neu installieren.

Klappt die Bildschirmausgabe, beim Drucken passiert aber nichts bzw. Sie erhalten eine Fehlermeldung, dann führen Sie den Druckauftrag bitte von Hand aus (Umgehen des Druckerspoolers):

turboprint -Ptp0 testpage-a4.ps output.prn

Hiermit wird das Dokument "testpage-a4.ps" in Drucker-Daten umgewandelt (Datei "ourput.prn"), wobei die Konfigurationsdaten des Druckers "tp0" verwendet werden.

Es sollten zumindest einige positive Ausgabemeldungen erscheinen. Wenn das funktioniert, können Sie die Druckerdaten nun an den Drucker senden - geben Sie ein:

cat output.prn >/dev/lp0

Beachten Sie, daß "/dev/lp0" durch die eigentliche Gerätebezeichnung der Schnittstelle, an die der Drucker angeschlossen ist, ersetzt werden muß.

Wenn auch das problemlos funktioniert, ist TurboPrint korrekt installiert. Das Problem muß demnach am "lpr"-Programm liegen.

Probleme mit lpr

Vor allem die Konfiguration des neueren LPRng Drucker-Spoolers, der bei RedHat, Caldera und Mandrake installiert ist, kann Probleme bereiten.

Es gibt jedoch ein Fehlerbehebungs-Programm, das die "printcap"-Datei und die Spool-Verzeichnisse überprüft. Starten Sie es bitte:

checkpc

Alle Fehler oder Unregelmäßigkeiten der printcap-Datei oder der Spool-Verzeichnisse werden aufgelistet.

Mit

checkpc -f

können hier Fehler in den Datei-Zugangsberechtigungen korrigiert werden.


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